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Cannabisinduzierte Psychosen 

Ich habe über die Jahre viele Menschen durch Psychosen nach Cannabiskonsum begleitet. Was ich dabei oft erlebe: die große Angst, dass man nie wieder ganz zu sich zurück findet.  Das muss nicht so sein. Wenn verstehbar wird, was da passiert – und man nicht mehr allein damit bleibt – kann sich wieder Boden unter den Füßen zeigen. 

Was geschieht da mit mir? Geht das wieder vorbei?

Die Antwort ist: Ja – in den allermeisten Fällen geht dieser Zustand vorüber.
Auch wenn typische Cannabis Psychose Symptome wie Angst, Verwirrung, Stimmen oder auch das Auflösen der Realität erschreckend wirken: Viele Menschen erleben im Zusammenhang mit Cannabiskonsum Psychose ähnliche Episoden – und fühlen sich damit völlig allein. Aus Scham oder Verunsicherung wird oft keine Hilfe gesucht, während die Angst wächst, „dauerhaft krank“ zu sein.

 

Dabei zeigen Studien: Cannabis-induzierte Psychosen sind keine Seltenheit. Etwa ein Drittel der Gelegenheitskonsument:innen berichtet von kurzzeitigen psychoseähnlichen Symptomen (Green et al., 2003). Das Risiko steigt bei hochpotentem THC oder täglichem Konsum – es ist dann etwa drei- bis fünffach erhöht (Di Forti et al., 2019).

Die gute Nachricht: In den meisten Fällen bilden sich diese Zustände vollständig zurück, vor allem wenn frühzeitig Unterstützung erfolgt (Shrivastava et al., 2011). Psychotherapie kann maßgeblich zur Genesung beitragen. Sie hilft dabei, das Erlebte zu verstehen und einzuordnen – entlastet bei Ängsten und schafft einen sicheren Raum, um Fragen zu klären wie: „Geht das wieder vorbei?“, „Was geschieht da mit mir?“, "Werde ich wieder "wie früher"? 

 

Angehörige von Menschen mit Psychose erleben diese Zeit oft als belastend. Sie spüren Veränderungen, wissen aber nicht, wie sie helfen können – und sind mit Ängsten konfrontiert, für die es wenig Sprache gibt. Auch hier kann professionelle Beratung Orientierung geben und zur Beruhigung beitragen.​​

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